02.05.2023 - Verschenkt Elon Musk tatsächlich Kryptowährung, wie eine Meldung von letzter Woche an das NCSC aufzeigt? Dem ist nicht so. Betrüger benutzten in diesem Fall ein Deepfake-Video und den Start der Starship-Rakete, um ihre Geschichte glaubhaft zu machen. So versprach Elon Musk im erwähnten Video, jede an ihn überwiesene Kryptowährung zu verdoppeln und an den Sender zurückzugeben.
Angreifer schaffen häufig einen Bezug zu aktuellen Themen, um ihre Machenschaften attraktiver und plausibler scheinen zu lassen. Ein sehr interessantes Vorgehen wurde dem NCSC letzte Woche gemeldet.
Die Angreifer haben den Start der Starship-Rakete von Elon Musks Unternehmen Spacex als Anlass genommen, um für einen «Give Away»-Betrug Werbung zu machen. Auf einer Webseite verspricht Elon Musk, die an ihn überwiesene Kryptowährungen zu verdoppeln und zurückzusenden. Das Angebot sei nur für extrem kurze Zeit verfügbar und es stehe lediglich eine beschränkte Menge an Kryptowährung zur Verfügung. Diese Aussage soll den Druck auf die potentiellen Opfer erhöhen, möglichst rasch zu handeln – ein zentrales Merkmal aller derartiger Betrügereien.
Bei der Analyse der Webseite fällt ein Link zu einem YouTube-Video auf, welches angeblich eine Videobotschaft von Elon Musk zu diesem «crypto-give away» enthält. Tatsächlich enthält das Video eine mit Deepfake erstellte Werbung für diesen «Give Away»-Betrug. Die Mundbewegung von Elon Musk ist perfekt auf die gesprochenen Worte abgestimmt.
Irritierend ist lediglich, dass die Augen immer wieder die genau gleichen Punkte anvisieren, dies deutet auf die künstliche Erzeugung des Videos hin.
Anhand der von den Betrügern verwendeten Krypto-Adressen konnte deren «Erfolg» nachvollzogen werden. Bei insgesamt 20 Überweisungen konnten die Betrüger eine Summe von total umgerechnet 35'400 USD erbeuten (10 Einzahlungen in BTC über total 23'000 USD, 9 Einzahlungen in ETH über total 12'000 USD, eine Einzahlung in DOGE über 400 USD).
Die Summen wurden umgehend von den Konten abgezogen und auf verschiedene andere Konten weitergeleitet, so dass diese nicht mehr nachverfolgt werden können. Das Video und die Webseite waren lediglich für eine sehr kurze Zeit - weniger als einen Tag - online.
Empfehlungen:
- Ignorieren Sie solche Promotions-Aktionen: Je grösser die versprochene Rendite ist, desto grösser ist in der Regel auch das Risiko;
- Seien Sie äusserst vorsichtig, wenn Ihnen grossen Summen ohne oder gegen eine minimale Leistung angeboten werden;
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie für ein Gewinnversprechen eine Vorleistung erbringen sollen;
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen;
- Seien Sie sich bewusst, dass sowohl einzelne Bilder, auch Videos und Tondokumente, nahezu perfekt nachgemacht werden können.
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Letzte Änderung 02.05.2023
