11.07.2023 - Online-Anlagebetrug fängt harmlos an. Zusammen mit einer sympathischen Person soll mit lediglich 250 US-Dollar Einsatz, die Welt der Kryptowährung erkundet werden. Bald kommt die Aufforderung, mehr zu investieren und so wird der Schaden immer grösser. Dies zeigen fünf ähnlich klingende Vorfälle, die dem NCSC gemeldet wurden, bei denen die Betrüger zusammengezählt über 220'000 USD erbeutet haben.
Alles beginnt mit einer Nachricht über LinkedIn, Facebook, WhatsApp oder anderen Kanälen und wirkt, als wäre sie zufällig an die falsche Person versendet worden. Das Profilbild der Senderin oder des Senders wirken sympathisch, so dass der vermeintlich falsch angeschrieben Empfänger oder die Empfängerin eine kurze Mitteilung sendet, dass es sich wohl um ein Versehen handelt.
Aus dieser gut gemeinten Rückmeldung entsteht in vielen Fällen ein längerer Austausch, mitunter über Wochen oder Monate. Irgendwann kommt die Sprache auf Online-Investitionen und welch hohe Gewinne damit erzielt werden können.
Die «sympathische Person» verspricht, bei einer allfälligen Investition zu helfen und jeden Schritt zu erklären. Die Betrüger verlangen für die Eröffnung eines Kontos eine erste Einlage von 250 US-Dollar. Manchmal kann der Anleger testweise auch einen Teil davon wieder zurückziehen, um sich sicher zu fühlen. So oder ähnlich werden dem NCSC die ersten Schritte auf dem Weg zu einem Online-Anlagebetrug geschildert, wie auch in einer der aktuellen Meldungen an das NCSC.
Nach ersten Schein-Gewinnen – diese sind lediglich online auf dem Portal zu sehen – drängen die Betrüger dann schnell auf höhere Einsätze, im vorliegenden Fall sind dies 80'000 US-Dollar.
Die Webseiten sind sehr aufwändig gestaltet und bieten neben mehrsprachigen Einführungsvideos auch 24Stunden Online-Support an 7 Tagen der Woche. Daraus wird ersichtlich, welchen Gewinn die Betrüger abschöpfen können. Zum Teil werden damit auch teure Werbekampagnen für diese Fake-Anlagebetrug-Portale bezahlt.
In einem zweiten Fall haben sich die Betrüger nach einem Jahr wieder gemeldet und sich als Anwaltskanzlei ausgegeben, welche verspricht, das verlorene Geld zurückzuholen. Natürlich fallen auch da zuerst einmal Gebühren an. Die Betrüger erbeuteten in diesem Fall nochmals 40'000 US-Dollar.
Alleine bei fünf dem NCSC letzte Woche gemeldeten Betrugsfällen entstanden zusammen über 220'000 USD Schaden.
- Seien Sie äusserst misstrauisch, wenn sich Personen bei Ihnen melden, welche Ihnen angeblich bei der Wiederbeschaffung Ihres Vermögens helfen wollen;
- Zahlen Sie keine Gebühren, um an Ihr (verlorenes) Geld zu gelangen;
- Falls Sie von einer derartigen Firma kontaktiert wurden oder selbst Kontakt aufgenommen haben, brechen Sie diesen sofort ab;
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Aktuelle Zahlen und Statistiken
Die Anzahl Meldungen der letzten Woche nach Kategorien sind publiziert unter:
Letzte Änderung 11.07.2023