Woche 25: Wie Betrüger Grossanlässe wie die Fussball-EM oder die Olympischen Spiele für ihre Zwecke missbrauchen

25.06.2024 - Die Fussball-Europameisterschaft ist voll im Gange, und auch die Olympischen Spiele in Paris stehen vor der Türe. Doch nicht nur die Fans freuen sich auf solche Grossveranstaltungen. Auch Betrüger wittern ihre Chance, Profit mit diesen Events zu machen und die Fans zu betrügen. Das BACS erhielt in der letzten Woche immer wieder Meldungen von geprellten Käufern, die Tickets gekauft und bezahlt haben, aber immer noch auf die Lieferung warten. Gerade bei Grossveranstaltungen wie beispielsweise bei Olympischen Spielen oder internationalen Fussballturnieren gilt es beim Ticketkauf skeptisch zu sein und gewisse Grundregeln der Cybersicherheit zu beachten.

Cyberkriminelle nutzen häufig Grossveranstaltungen, um Käuferinnen und Käufer zu täuschen und mit wenig Aufwand möglichst viel Geld zu ergaunern. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um gefälschte Ticket- oder Fanartikel-Webseiten handelt. Meist ist das Angebot so günstig, dass man es kaum ablehnen kann, oder es handelt sich um Tickets, die auf dem freien Markt nicht oder nur noch sehr limitiert erhältlich sind. Schliesslich zahlt man in der Hoffnung, dass die Artikel schnell geliefert werden. Doch die Ernüchterung kommt schnell, denn die Ware kommt nie an.

So meldete sich letzte Woche ein Bürger beim BACS, der auf einer offiziell aussehenden Internetseite Tickets für die Olympischen Spiele 2024 in Paris für knapp CHF 2'000 gekauft hatte. Die Bestätigungsmail ist zwar eingetroffen, aber auf die Tickets wartet der Melder bis heute vergeblich. Die betroffene Webseite ist professionell gestaltet und erscheint bei Google bei Eingabe des Suchbegriffs «Paris Olympiade Tickets» als zweites gesponsertes Suchergebnis nach der offiziellen Website. Die Website gibt an, selbst keine Tickets zu besitzen, sondern ein «Ticketmarktplatz» zu sein, auf dem Tickets gekauft und verkauft werden können. Obwohl behauptet wird, dass der Kauf sicher sei und nur von autorisierten Käufern getätigt werden könne, steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass die «Betreiber der Website» keine Kontrolle über die Existenz, Qualität oder Legalität der Tickets haben. Die Website wurde von Google mittlerweile als gefährlich eingestuft.

Dies ist kein Einzelfall. Nach Angaben der französischen Polizei wurden bisher mehr als 200 dubiose Websites für Tickets identifiziert. Davon wurden 51 geschlossen und 140 erhielten eine offizielle Mitteilung der Strafverfolgungsbehörden.

Auch Fans der Fussball-EM betroffen

Aber auch die Fans der Fussball-Europameisterschaft müssen aufpassen. Auch hier wurde dem BACS in der vergangenen Woche ein Fall von Ticketmissbrauch gemeldet. Das Vorgehen der Betrüger ist auch hier ähnlich. Es wird auf der Website suggeriert, dass es sich um eine offizielle Verkaufsstelle handelt. In den AGBs wird aber dann darauf hingewiesen, dass die Tickets von individuellen Verkäufern stammen, die scheinbar in den meisten Fällen nicht liefern. Entsprechend schlecht sind in diesem Fall die Bewertungen, die schnell zeigen, dass bei dieser Website Vorsicht geboten ist.

Bewertung eines dubiosen Ticket-Webshops für die Euro 2024. 97% der insgesamt 38 Bewertungen sind schlecht.
Bewertung eines dubiosen Ticket-Webshops für die Euro 2024. 97% der insgesamt 38 Bewertungen sind schlecht.

Prüfen Sie deshalb den Online-Händler möglichst vor dem Kauf genau. Kundenbewertungen können helfen, sich ein besseres Bild vom Anbieter zu machen. Zudem empfiehlt das BACS, Tickets nur über die offiziellen Kanäle zu kaufen. Seien Sie auch vorsichtig bei der Weitergabe von Kreditkarteninformationen oder persönlichen Daten. Diese können unter Umständen missbraucht werden.

Empfehlungen

  • Kaufen Sie Tickets nur über die offiziellen Verkaufsstellen;
  • Prüfen Sie den Online-Händler möglichst vor dem Kauf genau. Kundenbewertungen können helfen, sich ein besseres Bild vom Anbieter zu machen;
  • Haben Sie Kenntnis, dass Sie Kreditkartendaten auf einer dubiosen Webseite angegeben haben, kontaktieren Sie umgehend Ihren Kreditkartendienstleister, damit dieser die entsprechenden Massnahmen treffen kann;
  • Das BACS nimmt Meldungen zu dubiosen oder gefälschten Webshops über das Online-Formular
    (https://www.report.ncsc.admin.ch) entgegen;
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Kantonspolizei, wenn bestellte Tickets nicht geliefert werden oder wenn gefälschte Tickets geliefert werden;
  • Weitere Empfehlungen zum Verhalten bei Online-Käufen und -Verkäufen finden Sie auf der Website des BACS: Online kaufen und verkaufen;
  • Ebenfalls hat das BACS Informationen über dubiose Webshops auf der Website Dubioser Webshop aufgeschaltet;

Aktuelle Zahlen und Statistiken

Die Anzahl Meldungen der letzten Woche nach Kategorien sind publiziert unter:

Aktuelle Zahlen

Letzte Änderung 25.06.2024

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