Die Woche 33 im Rückblick

24.08.2021 - In der letzten Woche verzeichnete das NCSC einen moderaten Meldeeingang. Betrüger versuchten mit einer angeblichen «Promotions-Aktion» der Kryptowährung «Cardano», die Besucher zu hohen «Investitionen» zu verleiten. Die Meldungen von Ransomware-Vorfällen nahmen mit fünf Meldungen wieder leicht zu. Auch erreichten das NCSC verschiedene Meldungen zu Instagram- und Telegram-Konten, welche Impfpässe und Covid-Zertifikate anbieten.

Promotions-Aktion angeblich von Gründer der Kryptowährung Cardano

Anfang letzter Woche lockte ein Live Stream-Video auf Youtube mit einer angeblichen Promotionsaktion der Kryptowährung «Cardano». Cardano ist ein Blockchain-basiertes Projekt im Bereich der Kryptowährungen. Im Stream ist ebenfalls Cardano-Gründer, Charles Hoskinson, zu sehen. Das Angebot tönte verlockend: Wenn ein Betrag auf eine bestimmte Cryptowallet-Adresse einbezahlt werde, so werde anschliessend der doppelte Betrag zurückbezahlt. Die einbezahlte Summe müsse allerdings zwischen 2500 und 800'000 Cardano-Münzen liegen. Bei einem aktuellen Kurs von 2.27 CHF geht es im aktuellen Fall also um Summen von bis zu 1.8 Millionen CHF, welche einbezahlt werden sollten und dann verdoppelt würden. Auf der angegebenen Website mit den erweiterten Informationen wurde der Besucher dann zusätzlich unter Druck gesetzt, indem ein Zähler eingeblendet wurde, welcher anzeigte, wieviel Geld noch für die Werbeaktion zur Verfügung stehe. Diese Zähler ging jedoch in Riesenschritten gegen null.

Angebliches Cardano-Promotionsvideo auf Youtube.
Angebliches Cardano-Promotionsvideo auf Youtube.

Dass ein solches Angebot nicht mit rechten Dingen zugehen kann, liegt auf der Hand. Diese Masche ist nicht neu. Solche sogenannten «Give-Away»-Aktionen gibt es bereits seit einiger Zeit und werden auch im Zusammenhang mit anderen erfunden Geschichten beobachtet. So gibt es beispielsweise auch die Version mit Elon Musk, in der ebenfalls versprochen wird, dass ein einbezahltet Betrag verdoppelt werde. Der Cardano-Gründer Charles Hoskinson hat sich öffentlich geäussert und sich von solchen Videos distanziert. Die Rede auf dem Video stamme aus einer Keynote-Präsentation einer Konferenz und sei aus dem Zusammenhang gerissen.

Solche Videos machen regelmässig die Runde. Anscheinend wurde in einem Fall auch ein Youtube-Kanal mit über 500'000 Followern gehackt und darauf die angebliche Geschichte der angeblichen Werbeaktion verbreitet. Der Account ist mittlerweile nicht mehr erreichbar.

  • Ignorieren Sie solche Promotions-Aktionen: Je grösser die versprochene Rendite ist, desto grösser ist in der Regel auch das Risiko.
  • Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen.
  • Melden Sie solche Kanäle an Youtube.

Impfpässe und Covid-Zertifikate zu verkaufen

Instagram-Account mit angeblichen Angebot zu Impfpass und Covid-Zertifikat
Instagram-Account mit angeblichen Angebot zu Impfpass und Covid-Zertifikat

Das NCSC erhielt letzte Woche vermehrt Meldungen zu Telegram- und Instagram-Konten, welche offizielle Impfpässe und Impfzertifikate zum Kauf anboten. Auch auf Cybercrimepolice.ch wurde letzte Woche vor diesen Angeboten gewarnt und über verschiedenste Gruppen und Kanäle auf dem Messaging-Dienst Telegram informiert, welche angeblich «echte» Impfbüchlein und auch «echte» Covid Zertifikate anboten. Nach Bezahlung von 100 bis 125 CHF oder Euro in Form von Bitcoin werde das Produkt geliefert. Das bezahlte Geld fliesst jedoch auf eine Bitcoin-Adresse des Betrügers, die Ware wird aber nie geliefert.

 

Gehen Sie nicht auf solche Angebote ein und überweisen Sie keine Bitcoins an den Anbieter.

Wenn den Opfern von Vorschussbetrug ein Licht aufgeht

E-Mails zu Vorschussbetrug werden dem NCSC am häufigsten gemeldet. Dabei wird dem Opfer ein grosser Geldbetrag in Aussicht gestellt. Wird auf eine solche Nachricht geantwortet, wird unter irgendwelchen Vorgaben eine Vorauszahlung, wie Gebühren, Anwaltskosten oder Gewinnsteuern verlangt. Die von den Betrügern verwendeten Geschichten sind stets dieselben. Meist geht es um eine grosse Erbschaft. Ein angeblicher Anwalt gaukelt vor, dass es keine Angehörigen mehr gebe und die Empfängerin oder der Empfänger ausgewählt wurde, die gesamte Erbschaft zu erhalten. Das gleiche Szenario gibt es auch mit angeblichen Lottogewinnen. Auch hier wird den Empfängern eine grosse Summe versprochen, obwohl diese nie aktiv bei einer Lotterie mitgemacht haben.

Vorschussbetrugs-E-Mail im Namen der Illuminati-Bruderschaft
Vorschussbetrugs-E-Mail im Namen der Illuminati-Bruderschaft

Dem NCSC wurde nun eine etwas ausgefallenere Geschichte gemeldet. Dabei wurde dem Empfänger die Mitgliedschaft der Illuminati-Bruderschaft schmackhaft gemacht. Wenn man der Bruderschaft beitrete, erhalte man nicht nur ein Begrüssungsgeschenk von 1'000'000 CHF, sondern monatliche Vergütungen im Wert von 10'000 CHF. Bei Interesse soll man sich auf eine Gmail-Adresse melden. Auch wenn die Geschichte ein wenig ausgefallener ist, am Ende ist es dann doch ein ganz normaler Vorschussbetrug.

 

Seien Sie skeptisch, wenn Sie E-Mails bekommen, die eine Aktion von Ihnen verlangen und ansonsten mit Konsequenzen drohen (Geldverlust, Strafanzeige oder Gerichtsverfahren, Konto- oder Kartensperrung, Verpasste Chance, Unglück).


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Letzte Änderung 24.08.2021

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