Woche 18: Betrug auf Crowdfunding-Plattformen

07.05.2024 - Crowdfunding-Plattformen haben die Art und Weise revolutioniert, wie kreative Projekte und Innovationen finanzielle Unterstützung erhalten. Jedoch sind auch diese Crowdfunding-Plattformen nicht vor betrügerischen Praktiken gefeit. Betrugsversuche können Crowdfunding-Kampagnen behindern oder das Vertrauen der Spendenden vermindern. Daher ist es wichtig, dass Kampagnenorganisatoren und Spendende, die Risiken kennen, aufmerksam sind und sich gegen Betrugsversuche schützen.

Auf Crowdfunding-Plattformen sind in erster Linie die Spendenden das Ziel von Cyberkriminellen. Neben den vielen seriösen Kampagnen tummeln sich auch unseriöse Kampagnen, welche Fake-Projekte promoten. Das mit solchen Fake-Projekten gespendete Geld wird nicht für die angegebenen Zwecke verwendet, sondern von den Kriminellen unterschlagen. Für Spendende ist es daher wichtig, den Kampagnentext der Crowndfunding-Kampagne aufmerksam durchzulesen und sich zu überlegen, ob die Details schlüssig sind. Die meisten Crowdfunding-Plattformen haben zudem eine Kommentarfunktion. Kommentare können einen wichtigen Hinweis über die Seriosität der Spendenaktion geben.

Drohung gegen Organisator

Doch auch die Initiatoren von Crowdfunding-Kampagnen sind nicht vor Betrugsversuchen gefeit, wie ein Beispiel zeigt, dass dem BACS letzte Woche gemeldet wurde.

Grundlage von Betrugsversuchen gegen die Organisatoren ist häufig das «Alles oder Nichts»-Prinzip von Crowdfunding-Plattformen. Die Initianten der Kampagne setzen sich dabei ein Finanzziel, wie viele Spenden sie sammeln wollen. Wird dieses Ziel erreicht, dann zahlen alle Spender. Wird das Ziel jedoch nicht erreicht, zahlt niemand. Eine weitere wichtige Eigenschaft von Crowdfunding-Plattformen ist, dass die Zusage, sich an einem Projekt finanziell zu beteiligen, nicht definitiver Natur ist. Solange das Projekt noch live ist und die Spendenfrist läuft, kann jeder seinen Spendenbeitrag jederzeit auch zurückziehen. Diese beiden Eigenschaften können von Betrügern ausgenutzt werden, um Spendenkampagnen zu manipulieren und dem Organisator zu drohen.

Im aktuellen Fall spendeten die Betrüger für die Crowdfunding-Kampagne hohe Beiträge, ohne wirklich die Absicht zu haben, die versprochenen Spendenversprechen auch wirklich einzuhalten.

Nachdem sie die Zusage ihrer «Spende» abgegeben hatten, kontaktierten die Betrüger den Organisator der Kampagne und verlangten als «Gegenleistung» die Zahlung einer Summe in Form von Kryptowährung, damit sie ihre «Spende» nicht zurückziehen und somit die Kampagne nicht zum Scheitern bringen. Die Betrüger haben den Organisator so voll im Griff. Denn sie können kurz vor Ende der Kampagne einfach aussteigen, wodurch die gesamte Finanzierung des Projekts sabotiert und zu Fall gebracht wird. Dies setzt den Organisator unter Druck, da ein solcher Rückzug auch weitere Auswirkungen haben kann. Zum Beispiel kann der Rückzug eines grossen Spenders zu einem allgemeinen Vertrauensverlust der Spendenden der betroffenen Crowdfunding-Kampagne führen. Im schlimmsten Fall wird auf diese Art ein Projekt zum Scheitern gebracht.

Bei einigen Crowdfunding-Plattformen wird die Kreditkarte lediglich auf ihre Gültigkeit geprüft, indem ein kleiner Betrag abgebucht und wieder zurückgebucht wird. Der ganze Betrag wird erst dann belastet, wenn das Spenden-Projekt erfolgreich abgeschlossen ist. Erst dann ist ersichtlich, ob auch der ganze Betrag abgebucht werden kann. So nutzen Betrüger zu diesem Zweck gestohlene oder ungenügend gedeckte Karten.

Seien Sie aufmerksam

Crowdfunding-Plattformen bieten bedeutende Möglichkeiten für die Realisierung innovativer Projekte, aber bergen auch erhebliche Betrugsrisiken. Für alle, die mittels solcher Crowdfunding-Plattformen an Projekten beteiligt sind, ist es unerlässlich, sich möglicher Bedrohungen bewusst zu sein. Aufmerksamkeit und eine gute Vorbereitung können einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit dieser kreativen und gemeinschaftlichen Plattformen leisten.

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Letzte Änderung 07.05.2024

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