24.09.2024 - Betrügerische Investitionen, vor allem im Zusammenhang mit Kryptowährungen, sind eine verbreitete Betrugsmasche. Nun beobachtet das BACS, dass aktuell auf sozialen Medien viel Werbung gemacht wird, für Firmen und deren Websites, welche angeblich das verlorene Geld zurückholen können. Leider führt dieser Weg erneut in einen Betrug.
Anlagebetrug und was darauf folgen kann
Verschiedene Varianten des Online-Anlagebetruges wurden vom BACS schon mehrfach theamtisiert (siehe Wochenrückblick 27). Nach einer ersten Geldeinlage - in den meisten Fällen eine geringe Summe von z. B. 250 Franken - wird über eine Webanwendung laufend aufgezeigt, wie sich das Geld richtiggehend vermehrt. Durch psychologisch geschicktes Vorgehen der Betrüger wird das Opfer animiert, immer mehr einzuzahlen. Die Probleme beginnen spätestens dann, wenn das Opfer das Geld oder zumindest einen Teil davon ausbezahlt haben möchte. Nun werden weitere Zahlungen, angebliche Gebühren oder Steuern, fällig. Zur Auszahlung kommt es aber nie. Das Geld wurde nämlich auch nie wirklich investiert - es floss jeweils direkt in die Taschen der Betrüger. Opfer von solchen Anlagebetrügereien sollten umgehend die Kommunikation abbrechen und bei der Polizei Strafanzeige erstatten. Leider ist das investierte Geld verloren.
Hier setzen die Betrüger nun wieder an. Die Opfer werden einige Monate, nachdem sie den Betrug endlich durchschaut haben, per E-Mail erneut von den Betrügern kontaktiert. Bei dieser Kontaktaufnahme geben sich die Betrüger nun als Anwälte oder Behörden aus, und geben an, dass sie angeblich das Geld zurückholen können. Beim Opfer keimt sofort Hoffnung auf, die Verluste wieder rückgängig zu machen. Um den vermeintlichen Prozess anzustossen, werden nun aber erneut Zahlungen für Gebühren fällig - das Opfer wird ein weiteres Mal beraubt.
Die «rettende Webseite» in der Not
In einer neueren Variante werden die Opfer nun nicht mehr direkt angesprochen, sondern sie funktioniert über Links, welche in sozialen Medien gestreut werden (über Werbeanzeigen). Die Seiten und die angeblich dahinterstehenden Organisationen geben sich z. B. als Anwälte aus, gerne auch mal als Europol oder Interpol. Die Betrüger verwenden die offiziellen Logos und behaupten, sie könnten auf betrügerische Weise abhanden gekommene Investitionen wieder zurückholen.
Analysiert man die Domains etwas genauer, wird klar, dass diese in der Regel erst wenige Tage oder Wochen alt sind.
Nimmt ein ehemaliges Betrugsopfer voller Hoffnung Kontakt mit einer solchen Firma auf, werden schon bald wieder die üblichen Gebühren, Steuern und weitere Zahlungen fällig, bevor dann angeblich das erhoffte Geld ausbezahlt wird. Meistens werden die Forderungen begleitet von Dokumenten der Behörden, um den Forderungen einen offiziellen Touch zu verleihen. Auch diese Dokumente sind natürlich gefälscht. Kurz: die Investition bleibt verschollen, darüber hinaus hat man weiteres Geld an die Kriminellen verloren.
Gerade bei Online-Anlagebetrug empfiehlt es sich, Anzeige zu erstatten und ausschliesslich mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Auch wenn verlorene Investitionen in den meisten Fällen nicht mehr zurückzuholen sind, so erlaubt eine Anzeige bei der Polizei entsprechende Ermittlungen, die sonst nicht möglich sind. Über die internationale Zusammenarbeit und den Datenaustausch gibt es auch dank dieser Anzeigen und den darauf folgenden Ermittlungen immer wieder Fahndungserfolge.
Empfehlungen
- Investieren Sie grundsätzlich nur über Firmen, welche von der FINMA (Eidgenössische Finanzmarktaufsicht) bewilligt wurden
- Erkundigen Sie sich vor einer Investition bei der FINMA, suchen Sie im Internet nach Rezensionen;
- Hohe Gewinnversprechen in kurzer Zeit sind immer ein Alarmsignal;
- Angebliche Gebühren und Steuern, die vorzuschiessen sind, um Geld zurück zu erhalten, sind ebenso ein Alarmzeichen;
- Lassen Sie grösste Vorsicht walten, wenn sich nach einem Betrugsfall angebliche Opferanwälte, Firmen und Behörden melden, die Ihnen helfen wollen, das Geld zurückzuholen;
- Lassen Sie die Finger von Firmen und Seiten, auf welche Sie über Inserate in sozialen Medien gestossen sind;
- Bei einem finanziellen Verlust erstatten Sie Anzeige bei der zuständigen Kantonspolizei.
Aktuelle Zahlen und Statistiken
Die Anzahl Meldungen der letzten Woche nach Kategorien sind publiziert unter:
Letzte Änderung 24.09.2024