Woche 12: Käufer und Verkäufer im Visier der Ticketbetrüger

25.03.2025 - Beim Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) gehen immer wieder Meldungen über Ticketbetrug ein. Insbesondere mit dem Start des Ticketverkaufs für die Open-Air-Saison 2025 und dem bevorstehenden Eurovision Song Contest (ESC). dürften die Betrugsversuche in den nächsten Wochen zunehmen. Die Betrüger nutzen hier vor allem die Knappheit der Tickets. Es handelt sich um Tickets, die zu überhöhten Preisen weiterverkauft werden, um gefälschte Tickets, oder falsche Anzeigen im Internet. In einer etwas spezielleren und häufig gemeldeten Variante versuchen die Betrüger, das Opfer direkt auf eine falsche Plattform zu locken. Seien Sie wachsam und lassen Sie sich nicht betrügen.

Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit kehren auch die Open-Air-Festivals in die Schweiz zurück. Die Festival-Saison bietet Betrügern eine attraktive Gelegenheit, verschiedene Betrugsmethoden anzuwenden. Dazu gehören unter anderem überteuerte Weiterverkäufe von Tickets, gefälschte Eintrittskarten und irreführende Anzeigen im Internet. Die Veranstalter setzen Massnahmen wie personalisierte Tickets und offizielle Wiederverkaufsplattformen ein, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Betrüger machen sich aber die Knappheit der Tickets und die Zeitnot kurzentschlossener Festivalbesucher zunutze.

Die klassische Variante

Sind die offiziellen Tickets ausverkauft, tauchen häufig dubiose Angebote auf, die sich gezielt an enttäuschte Fans richten. Auf Plattformen wie Facebook und anderen sozialen Netzwerken werden von neu angelegten oder gefälschten Profilen vermeintlich attraktive Tickets für die einzelnen Veranstaltungen angeboten.

In der klassischen Variante gibt die vermeintliche Verkäuferin oder der vermeintliche Verkäufer an, ein attraktives Ticket zu besitzen und versucht, das Vertrauen der Käuferin oder des Käufers durch einen Screenshot zu gewinnen, der die Existenz des Tickets suggeriert. Unter dem Druck, die Veranstaltung nicht verpassen zu wollen, bezahlt die Käuferin oder der Käufer oft schnell über einen mobilen Bezahldienst. Leider stellt sich in einem solchen Betrugsfall im Nachhinein heraus, dass das Ticket nicht existiert und der Screenshot eine gezielte Fälschung war. Jeder Transfer, der nicht über die offiziellen Apps oder die offizielle Website der Veranstalter erfolgt, ist mit einem erhöhten Risiko verbunden und sollte deshalb mit Vorsicht betrachtet werden.

Die Variante gegen Verkäufer

Aber auch Festivalbesucher, die ihre Tickets weiterverkaufen möchten, können ins Fadenkreuz der Betrüger gelangen. Dem BACS wurde ein Fall gemeldet, in dem der Verkäufer sein Ticket auf Instagram zum Verkauf anbot. Nach kurzer Zeit wurde dieser sogleich durch einen interessierten Käufer kontaktiert. Dieser forderte allerdings vom Verkäufer, vor dem Kauf und der Bezahlung die Echtheit des Tickets zu beweisen. Gutgläubig übermittelte der Verkäufer ein Foto des Tickets mitsamt dem QR-Code. Der Käufer verschwand daraufhin spurlos, ohne die Zahlung zu leisten, und nutzte den QR-Code für seine eigenen Zwecke. Der betrogene Verkäufer informierte den Veranstalter, der das Ticket annullierte und somit für den Betrüger wertlos machte.

Die ausgeklügelte Variante

Bei einem etwas raffinierteren und oft gemeldeten Ticketbetrug nutzen die Betrüger Dating-Plattformen, um an ihre Opfer zu gelangen. Sie geben sich als sympathische und attraktive Personen aus, die schnell eine emotionale Verbindung aufbauen. Innerhalb kurzer Zeit schlagen sie ein Treffen bei einem Konzert oder im Theater vor und senden dazu einen Link zu einem vermeintlichen Ticketshop für Konzerte oder Theatervorstellungen in der Schweiz. Die Website, zu der der Link führt, wirkt auf den ersten Blick seriös und professionell gestaltet. Ein Blick auf die offizielle Seite der jeweiligen Kultureinrichtungen ergibt dann aber schnell, dass die aufgeführte Vorstellung zurzeit gar nicht im Programm ist.

Die Opfer werden angewiesen, für eine bestimmte Vorstellung Sitzplätze zu reservieren, wobei persönliche Informationen wie Name und Adresse abgefragt werden. Beim angeblichen Zahlungsvorgang werden Kreditkartendaten abgefragt, und genau diese stehen im Fokus der Betrüger. Gelingt der Betrug, werden die erbeuteten Kreditkartendaten sofort für unautorisierte Abbuchungen genutzt.

Empfehlungen

Um Betrug beim Online-Weiterverkauf von Tickets zu vermeiden, sollten bestimmte Vorsichtsmassnahmen getroffen werden.

  • Kaufen Sie Tickets nur über offizielle oder vertrauenswürdige Kanäle. Bevorzugen Sie die von der Veranstaltung zugelassenen Ticketverkaufsstellen (offizielle Websites, anerkannte Verkaufsstellen, offizielle Ticketbörsen). Vermeiden Sie die Graumarktplattformen.
  • Seien Sie misstrauisch bei zu guten oder zu dringenden Angeboten: Tickets, die in letzter Minute zum Selbstkostenpreis (oder zu einem zu niedrigen Preis) für eine ausverkaufte Veranstaltung verfügbar sind, oder ein Verkäufer/Käufer, der Sie drängt, die Transaktion sofort abzuschliessen, sollten die Alarmglocken läuten lassen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich um einen Betrug handelt, brechen Sie den Austausch mit der Person sofort ab.
  • Geben Sie niemals sensible Informationen preis: Geben Sie Online-Käufer und -Verkäufer keine Kopie Ihres Personalausweises oder Reisepasses und keine Bankinformationen ausserhalb des vorgesehenen Zahlungsdienstes. Bei keiner legitimen Ticket-Transaktion werden Ihre persönlichen Dokumente benötigt. Wenn Sie einem Betrüger versehentlich einen Ausweis übermittelt haben, melden Sie dies so schnell wie möglich dem Ausweisdienst Ihrer Gemeinde.
  • Bevorzugen Sie sichere und nachvollziehbare Zahlungen: Verwenden Sie vorzugsweise Zahlungslösungen, die in offizielle Plattformen integriert sind, oder Zahlungsmethoden, die Schutz bieten (z. B. halten einige Dienste den Betrag bis zur Bestätigung des Ticketempfangs zurück). Bewahren Sie im Falle des «Nicht-Erhalts» alle Beweise (Screenshots, Quittungen) auf und erstatten Sie eine Strafanzeige bei der Kantonspolizei.
  • Melden Sie Betrugsversuche: Wenn Sie eine verdächtige Anzeige entdeckt haben oder Opfer eines Betrugs geworden sind, benachrichtigen Sie die Plattform oder die Website, auf der die Kontaktaufnahme stattgefunden hat (Kleinanzeigenplattform, Facebook-Gruppe usw.).

Aktuelle Zahlen und Statistiken

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Letzte Änderung 25.03.2025

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